Trainer Martin Hasenpflug hat den Routinier des Oberligisten bestimmt. Nach dem Weggang von Fatih Özbayrak zu Liga-Konkurrent ETB Schwarz-Weiß Essen war klar, dass Oberligist Ratingen 04/19 mit einem neuen Kapitän in die am Sonntag beginnende neue Saison gehen würde. In der Vorbereitung trug schon mal Ali Can Ilbay die Binde, im letzten Test gegen den FC Hennef (0:0) war es dann Erkan Ari, der sein Team anführte. Und dabei bleibt es auch: Trainer Martin Hasenpflug hat den mit 35 Jahren ältesten Akteur seines Kaders zum Kapitän bestimmt.

Der Coach begründet seine Entscheidung: „Letzte Saison ist uns Fatih lange ausgefallen, und auch Moses (Lamidi, Anmerkung der Redaktion) hat als sein Stellvertreter einige Spiele gefehlt. Da hat Erkan auch schon für beide die Vertretung übernommen und hat das gut gemacht.“ Seit 2016 ist Ari bei Ratingen 04/19, und auch das sprach für den Mittelfeldmann als Kapitän, erklärt Hasenpflug: „Ich wollte jemanden, der schon länger im Verein ist und ihn gut kennt. Darüber hinaus hat Erkan viel Erfahrung, ist sehr angesehen in der Mannschaft, er übernimmt Verantwortung auf dem Platz und steuert die Mannschaft gut.“

Am Sonntag geht es für die Ratinger in die neue Spielzeit der Oberliga, der letzte Test lief mit dem 0:0 gegen den Mittelrheinligisten FC Hennef ordentlich. „Wir haben noch viel Arbeit, sind aber im Soll“, findet Trainer Hasenpflug. Sascha Alabrese kam erst nach dem Anpfiff, aber dass der Torwart-Trainer von Ratingen 04/19 überhaupt das Testspiel des Fußball-Oberligisten gegen den Mittelrheinligisten FC Hennef 05 am Sonntag vor Ort verfolgte, war schon beachtlich. Immerhin war Alabrese aus dem Kreißsaal direkt in den Sportpark gekommen, seiner Frau war aber nach der Geburt ihres Kindes nun Ruhe verordnet worden. „Ich darf sie zwei Stunden nicht sehen – da passt das hier“, sagte der Torwart-Trainer lächelnd.

Seine Schützlinge hatten sich ohne ihn vorbereiten müssen, was Chefcoach Martin Hasenpflug später auch lobte: „Das haben sie ganz professionell über die Bühne gebracht“, sagte er über sein Torhüter-Trio aus Dennis Raschka, Luca Fenzl und Dario Ljubic. Über Alabreses Einsatz ergänzte der Cheftrainer: „So positiv Bekloppte braucht man einfach im Fußball.“

Im Testspiel gegen den Bezirksligisten SV Solingen 08/10 bewies man auch, dass man unangenehme Partien mit einem positiven Resultat abschließen kann. Zur Halbzeit stand es im Sportpark Ratingen noch 0:0. Trainer Hasenpflug rotierte in der Pause, wie es sich in solchen Spielen gehört.

Die Wechsel trugen direkt ihre Früchte und den Input zum Sieg bei. Luca Paura und Simon Busch, welche eigentlich für ihre Defensivarbeit bekannt sind, sorgten für Treffer Nr.1 (57‘) und Treffer Nr.2 (76‘) am gestrigen Abend.

Im Anschluss ließen die Kräfte der Solinger nach und dies konnte Samed Yesil wieder für einen großen Auftritt nutzen. Innerhalb von 7 Minuten schnürte unsere Nummer 9 einen lupenreinen Hattrick.

In 5 Testspielen konnte die Elf von Trainer Hasenpflug 4 Siege holen und blieb in 3 Spielen sogar ohne Gegentor.

Am Wochenende erwartet unsere Erste den Mittelrheinligisten aus Hennef zur finalen Generalprobe vor dem Saisonstart.

Der Zugang von Ratingen 04/19 muss sich erst dem Initiationsritual beugen und auf einem Stuhl ein Lied singen, dann überzeugt er auch auf dem Platz: Beim 6:0-Sieg gegen den Landesligisten VfR Krefeld-Fischeln trifft er dreifach. Am Samstag hatte es den ersten großen Auftritt von Samed Yesil bei Ratingen 04/19 gegeben. Innerhalb des Trainingslagers mussten alle Zugänge des Oberligisten auf einen Stuhl steigen und ein Lied zum Besten geben. Der Stürmer trug „Haydi Söyle“ von Ibrahim Tatlises vor.

„Ich höre das Lied gerne in Vorbereitung auf ein Spiel im Auto. Außerdem war ich der Letzte, der auf den Stuhl zum Singen musste, und vorher haben alle auf Deutsch, Englisch oder Französisch gesungen. Da dachte ich, Türkisch passt jetzt perfekt“, erklärte Yesil auf Nachfrage unserer Redaktion seine Song-Auswahl.

Der Torjäger, der vom Landesligisten MSV Düsseldorf kam, überzeugt beim Ratinger Oberligisten bereits. Auch ein ausgerenkter Finger kann ihn im Spiel gegen Rath nicht stoppen. Er ist im neuen Umfeld sehr zufrieden. Rund 25 Minuten vor dem Ende des Testspiels zwischen Oberligist Ratingen 04/19 und dem Landesligisten Rather SV geschah Seltenes: Tom Hirsch ging nach einem Zweikampf zu Boden. Der Zugang vom MSV Düsseldorf ist körperlich robust, so schnell wirft den Offensivmann nichts um.

Irgendwie hatte es nun aber ein Gegenspieler geschafft, und Hirsch rollte unglücklich mit seinem Körper über die linke Hand. Im Aufstehen sah er sich diese danach an: Der kleine Finger stand im 90-Grad-Winkel nach außen ab.