RSV-Torwarttraining

Unsere Torwartausbildung ist von einem einheitlichen Konzept geprägt. Von der U11 bis zu den Senioren arbeiten unsere Torwarttrainer mit einheitlichen Werkzeugen und Instrumenten in der Trainingsgestaltung und -dokumentation.

Wir beobachten die individuelle Entwicklung unserer Torhüter und erstellen von ihnen ein komplettes Profil, welches sich aus drei Bereichen zusammensetzt: technisch/taktisches Torwartprofil, psychologische und physische Aspekte. Daraus leiten wir sowohl individuelle Stärken, als auch Defizite ab und bauen auf diesen Erkenntnissen unser Training gezielt auf. So können wir sehr individualisierte Trainingspläne für die Torhüter erarbeiten und sie entsprechend ihren Bedürfnissen fördern. Außerdem können wir so die Entwicklung der Torhüter in einem bestimmten Zeitraum analysieren.

Bei unserer Torwartausbildung legen wir Wert auf das gleichrangige Training der fußballerischen und torwartspezifischen Fähigkeiten. Wir wollen Torhüter, die auch als Feldspieler spielen können. Einfach ausgedrückt: Für uns ist der Torwart der vollkommenere Feldspieler!

Neben den fußballerischen Fähigkeiten legen wir Wert auf die Entwicklung charakterlicher Eigenschaften wie Eigenständigkeit, Verantwortungs- und Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur selbstständigen Lösungs- und Entscheidungsfindung. So begleiten wir unsere Torhüter auch auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden.

Sieben Meister-Prinzipien der RSV-Torhüter

Prinzip 1: Optimale Position & Distanz. "Finde stets die optimale Position und Distanz zwischen dem Angreifer und dir!"

Prinzip 2: Balance. "Bleib immer im Gleichgewicht!"

Prinzip 3: Rechtzeitig Fertig. "Sei optimal vorbereitet, sobald der Angreifer den Ball trifft!" (Grundstellung)

Prinzip 4: Richtiger Beginn. "Starte eine Abwehrreaktion stets mit dem richtigen Bein!"

Prinzip 5: Schnell aktiv zum Ball. "Bringe deinen gesamten Körper auf kürzestem Wege zum Ball!"

Prinzip 6: Furchtlosigkeit. "Habe keine Angst vor einem Zweikampf, einem Zusammenstoß oder einem Schuss aus kurzer Distanz!"

Prinzip 7: Kontrollierter Fokus. "Akzeptiere sofort jede vorangegangene Aktion und richte bewusst deine gesamte Aufmerksamkeit auf die nächstfolgende Situation!"

Hans Leitert: "Die Kunst des Torwartspiels"

Verhaltenskodex der RSV-Torhüter

1. Wir haben eine Spielvorbereitung: Wir arbeiten im Training als Vorbereitung auf die Spiele, ebenso wie wir die Zeit vor dem Spiel nutzen und wissen, dass wir im Spiel mit maximaler Konzentration und körperlicher Fitness im Dienst der Mannschaft, des Teams stehen.

2. Wir achten auf unseren Körper: Wir melden Verletzungen frühzeitig und verschleppen nichts durch falschen Ehrgeiz. Wir ernähren uns bewusst und gezielt. Wir nehmen am Training teil, um unsere körperliche Fitness zu erhalten, achten Ruhe- und Erholungspausen und auch in der Freizeit achten wir auf das körperliche Wohlbefinden und vermeiden unnötige Risiken.

3. Wir wollen uns verbessern: Im Training, als auch in der Nachbereitung der Spiele sind wir aufmerksam. Wir achten auf Fehler und arbeiten an einer technische und taktisch sauberen Lösung, stets mit dem Ziel, noch besser zu werden. Wir sind ehrgeizig und motivieren uns daher auch selbst, besser werden zu wollen.

4. Wir vernachlässigen Schule und Ausbildung nicht: Nichts ist schlimmer als das Karriereende, doch nichts kann das so schlimm gestalten, wie ohne Beruf oder Ausbildung dazustehen. Daher ordnen wir den Trainingsalltag nach Rücksprache mit den Trainern immer der Schule und Ausbildung unter. Wir erarbeiten bei Konflikten Schule/Ausbildung und Sport gemeinsam Lösungen ebenso, wie wir unaufgefordert entsprechende Zeugnisse oder Prüfungsergebnisse nachweisen, um dem Verein Sicherheit zu geben, das Sport und Ausbildung sich nicht negativ beeinflussen.

5. Wir coachen: Wir sind auf dem Platz mitteilsam, dirigieren unsere Mannschaft. Wir motivieren und muntern auf, wir rütteln wach. Aber wir unterlassen aggressive Kritik und negative Ansagen. Wir sind ein Team und das auch in Worten. Nur durch aktives Sprechen und Mitspielen signalisieren wir der Mannschaft, dass wir am Spiel teilnehmen und auch bereit sind. Wir kommentieren aber auch nicht unnötig.

6. Wir sind jederzeit bereit: Im Spiel sind wir hellwach und immer bereit. Wir verschieben uns mit der Mannschaft, sind anspielbar und haben ein Auge für die Situation, wir schalten rasch und passen uns so rasch wie möglich der neuen Situation an.

7. Wir wählen einfache Lösungen: Wir sind uns nicht zu schade, einen Ball unter Gegnerdruck mal zu schlagen oder ins Aus zu spielen. Wir wählen die einfache Parade und vermeiden unnötige Show-Aktionen. Wir übertreiben das Spiel nicht.

8. Wir agieren aktiv zum Ball: Wir warten nicht auf den Ball, sondern wann immer es möglich ist, gehen wir aktiv zum Ball. Wir erobern und sichernden Ball in der Vorwärtsbewegung.

9. Aktiver Spielaufbau: Wir beteiligen uns am aktiven Spielaufbau, der Spielverlagerung und schnellen Offensivaktionen. Wir haben das Auge für den Mitspieler und entscheiden nach Taktik und Vorgabe, welche Spieleröffnung wir wählen. Wir entscheiden aber auch selbstständig, ohne dabei den Teamgeist zu vernachlässigen.

10. Wir sind effektiv: Wir versuchen, mit den richtigen Techniken zu agieren, das Stellungsspiel und die Position optimal zu nutzen, um Tore zu verhindern. Dies ist unsere primäre Aufgabe. Wir verhindern Tore, so schnell und effektiv wie möglich. Wir bereiten jede Bewegung optimal vor, versuchen immer die richtige Position zur effektivsten Abwehr zu erreichen und konzentrieren uns nur auf den Ball.

Wir lassen erst nach, wenn wir den Ball sicher haben oder sicher geklärt haben.

Wir versuchen immer die sicherste Lösung zu spielen, dazu gehört auch das Fangen des Balles als klare Balleroberung und vollständige Ballkontrolle für das eigene Team.

11. Wir sind mental wach und stabil: Wir lassen uns nicht provozieren oder verunsichern. Wenn es etwas zu klären gibt, sprechen wir den Trainerstab an. Wir sind ruhig und abgeklärt und Herr der Situation. Auch nach Fehler, die uns unterlaufen, weil wir Menschen sind, fangen wir uns sofort wieder und hängen der Situation nicht nach. Wir stehen zu unseren Entscheidungen.

Wir sehen dies auch als Entwicklung unserer Persönlichkeit und treten offen, Selbstbewusst und sicher auf.